Bahnhof Dahlhausen
Eisenbahnmuseum

Der Bahnhof liegt im Bochumer Stadtteil Dahlhausen. Das Empfangsgebäude stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.
Seit dem 1. September 2009 wird das Denkmal als ein interkulturelles Gemeinschaftsprojekt des gemeinnützigen prokulturgut. net e.V. und der Stadt Bochum als ONE WORLD STATION: Bahnhof Dahlhausen - HAUS DER KULTUREN RUHR betrieben. Im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 wurde das historische Gebäude mit Vorplatz ein neuer Spielort des Ruhrfestivals "Extraschicht".
Der Bahnhof Dahlhausen besteht heute aus drei Gleisen an zwei Bahnsteigen. Die Gleise 1 und 2 sind dabei in erster Linie für den regulären S-Bahnverkehr vorgesehen, während Gleis 3 dem Museumsverkehr der Ruhrtalbahn dient.
Geschichte
Industrialisierung
Die Anfänge dieses Bahnhofs gehen auf das Jahr 1863 zurück, als die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft am 21. September jenes Jahres eine Zweigbahn von Essen-Überruhr über Essen-Steele Ost (ehem. Steele Hbf) nach Dahlhausen eröffnete.
Vorrangig war der Güterverkehr, doch wurden an Werktagen auch Personenwagen angehängt. Als die Strecke 1866 nach Hattingen verlängert wurde, erhielt Dahlhausen ein kleines Stationsgebäude. Am 10. Oktober 1870 wurde auch der „Hasenwinkeler Kohlenweg“ als Normalspurbahn eröffnet.
Die Gemeinden Dahlhausen und Linden beteiligten sich am Bau eines neuen Empfangsgebäudes, das 1875 fertiggestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Ruhrtalbahn schon bis nach Hagen befahrbar. Deshalb stellte sich das Gebäude bald als zu klein heraus.
Infolgedessen plante die Königlich-Preußische Eisenbahndirektion Essen 1913 ein größeres Bahnhofsgebäude an der seit 1910 zweigleisigen Strecke Dahlhausen – Steele, der hinter einem Damm zum Schutz vor Hochwasser der Ruhr liegen sollte. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Bahnhof unter Einsatz von Kriegsgefangenen gebaut und am 28. Februar 1917 feierlich eingeweiht. In den Jahren 1916 bis 1918 entstand hier auch ein Bahnbetriebswerk, dessen Bedeutung für den Güterverkehr auf den umliegenden Strecken bis zur Stilllegung 1969 lokal blieb und erst nach der 1977 erfolgten Umwandlung der Anlage ins Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen überregional zunahm.
Nachkriegszeit
Mit dem Ende des Ruhrbergbaus im Ruhrtal verlor auch die Ruhrtalbahn ihre Bedeutung. Das Bahnbetriebswerk Bochum-Dahlhausen 800 m westlich wurde 1969 geschlossen.
Das Bahnbetriebswerk beheimatet bereits seit 1977 das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen, das letzte vollständig erhaltene Dampflok-Bahnbetriebswerk in Deutschland.
Da seit 1974 nur noch S-Bahn-Züge auf der Strecke bis Hattingen verkehren, wurde im Jahre 1979 auch das Empfangsgebäude geschlossen. Schließlich wurde das Gebäude ab 1994 denkmalgerecht restauriert. Ein Investor ermöglichte es, Fassade und Dach in den Formen des Jugendstils wiederherzustellen. Die Schalterhalle wurde in den Stil der 1920er Jahre zurückversetzt. Das Gebäude beherbergte Ende der neunziger Jahre über einen kurzen Zeitraum eine Gastwirtschaft, die unter dem Namen "Dampflok" betrieben wurde. Nach einem Brandschaden ist es jedoch seitdem nicht mehr zur Wiederaufnahme des Gastbetriebes innerhalb des historischen Bahnhofsgebäudes gekommen.
Zusätzlich zum Personenbahnhof bestand in Dahlhausen auch ein heute vollständig abgebrochener Rangierbahnhof. Auf einem Teil der ehemaligen Gleisanlagen entstand eine Wohnsiedlung ("Ruhrauenpark"), deren erste fertiggestellte Wohnhäuser seit 2005 bezogen wurden.
Dieser Text basiert auf dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Bochum-Dahlhausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia.